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„Persönlichkeits“-Unterschiede bei vier Affenarten im Vergleich
„Persönlichkeits“-Unterschiede wurden mittlerweile im Verhalten vielen
Arten gezeigt. Doch welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es dabei?
In ihrer neue Studie stellt Jana Uher eine Forschungsmethodik vor, um
„Persönlichkeits“-Unterschiede auch systematisch zwischen Arten zu
vergleichen. Dazu hat sie Ansätze und Methoden der kulturvergleichenden
„Persönlichkeits“-Psychologie an die Besonderheiten der artvergleichenden
Forschung angepasst und weiterentwickelt. Die Anwendung dieser neuen
Methoden erläutert sie am Beispiel von vier Affenarten aus drei
Kontinenten: Braunen Kapuzineraffen, Mandrills, Ceylon-Hutaffen und
Rhesusaffen. Die Ergebnisse zeigen: Die individuellen Unterschiede aller
vier Affenarten können mit denselben „Persönlichkeits“-Merkmalen
beschrieben werden. Dieser Befund ermöglicht systematische Vergleiche, bei
denen auch einige Artunterschiede zutage traten.
[Press release]
(20.06.2015)
„Persönlichkeits“-Unterschiede, aber keine Geschlechtsunterschiede
im Verhalten von vier Affenarten aus drei Kontinenten
Rein optisch unterscheiden sich die Geschlechter bei vielen Tierarten.
Männliche Individuen sind oft größer und körperlich stärker als weibliche
Individuen. Doch Geschlechtsunterschiede im Kmüssen nicht mit
Geschlechtsunterschieden im Verhalten einhergehen wie eine neue Studie an
Braunen Kapuzineraffen, Mandrills, Ceylon-Hutaffen und Rhesusaffen zeigt.
Vielmehr gab es im Verhalten jeder dieser vier Affenarten stabile
individuelle Unterschiede, also „Persönlichkeits“-Unterschiede. Doch
Geschlechtsunterschiede fehlten weitgehend. Diese Befunde werfen ein neues
Licht auf die Annahme vieler Evolutionspsychologen,
Geschlechtsunterschiede im menschlichen Verhalten ergäben sich
zwangsläufig durch körperliche Unterschiede zwischen Mann und Frau und
seien daher ein natürliches Erbe unserer Evolution.
[Press release]
(18.06.2015)
Was ist "Persönlichkeit"?
Wohl kaum etwas ist so zentral im Leben jedes Einzelnen wie die
„Persönlichkeit“.
Sie ist bei jedem Individuum einzigartig und unverwechselbar. Doch was
ist das eigentlich, was wir als „Persönlichkeit“ bezeichnen? Und
warum gibt es so viele verschiedene Definitionen? Diesen Fragen ist
Jana Uher nachgegangen. In einer umfassenden Trilogie an
Forschungsartikeln hat sie die Meta-Theorien – also die „Theorien
hinter den Theorien“ – untersucht, die Wissenschaftler über
Individuen und „Persönlichkeit“ entwickelt haben. Diese Perspektive
wirft ein neues Licht auf die vielen existierenden Definitionen von
„Persönlichkeit“ und deckt Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf.
[Pressemeldung]
(17.10.2014)
Die menschliche "Persönlichkeits-Brille" - Warum wir uns Eindrücke
von Individuen bilden. Neue Erkenntnisse über eine einzigartig
menschliche Fähigkeit.
Sich schnell einen Eindruck von der "Persönlichkeit" anderer
Individuen machen zu können - das ist vermutlich eine einzigartig
menschliche Fähigkeit. Eine 3-jährige artübergreifende Studie über
104 Javaneraffen und 99 menschliche Beobachter dieser Affen hat
diese faszinierende menschliche Fähigkeit näher untersucht. Sie
zeigt systematisch auf, wie in unserem Alltagswissen verankerte, zum
Teil stereotype Vorstellungen über Alters-, Status- und
Geschlechtsunterschiede Beurteilungen über Individuen beeinflussen.
Diese intuitiven Vorstellungen wirken wie eine Brille, durch die wir
uns einen Eindruck von der "Persönlichkeit" anderer Individuen
machen. Sie beeinflussen sogar, wie wir Individuen anderer Arten
beurteilen! Diese Studie deckt zutiefst menschliche Fehler auf, die
uns dadurch bei der Eindrucksbildung mitunter passieren. Doch
ungeachtet von Ungenauigkeiten und Fehlern hatte die Fähigkeit, sich
schnell einen Eindruck von fremden Individuen zu bilden, vermutlich
eine herausragende Bedeutung in der Evolution des Menschen: Sie
ermöglichte unseren Vorfahren, mit Individuen aus fremden Kulturen
Handel zu treiben und war eine entscheidende Voraussetzung für die
Domestikation von Tieren. Eine spannende Studie über Menschen und
Affen aus verschiedenen Kontinenten.
[Pressemeldung] (19.02.2014)
Geschlechtsunterschiede - keineswegs so universell wie bisher
gedacht
Wie bei vielen anderen Arten auch, sind bei Kapuzineraffen
die Männchen größer als die Weibchen. Verhalten sich
Kapuzineraffenmännchen auch draufgängerischer, neugieriger und
weniger ängstlich als Weibchen? Weit gefehlt. Eine neue Studie
zeigt, dass im Verhalten von Kapuzineraffen Geschlechtsunterschiede
weitgehend fehlen. Diese neuen Ergebnisse werfen ein ganz neues
Licht auf eine uralte Frage.
[Pressemeldung]
(14.02.2014)
Wenn Biologen und Psychologen aneinander vorbeireden
Missverständnisse in der Kommunikation sind alltäglich – auch in der
Wissenschaft. Eine neue Studie erforschte die „Theorien hinter den
Theorien“ über "Persönlichkeit" und individuelle Unterschiede und
enthüllte dabei fundamentale Missverständnisse zwischen Biologen und
Psychologen. Diese Missverständnisse behindern nicht nur die
fächerübergreifende Forschung, sie können auch die Entwicklung von
Theorien in die Irre leiten. Eine allzu alltägliche Geschichte über
die Rolle unserer Sprache beim Verstehen und Missverstehen in der
Kommunikation – auch in der Wissenschaft.
[Pressemeldung]
(02.02.2014)
Keiner wie der Andere - "Persönlichkeitsunterschiede" bei Großen
Menschenaffen
Große Menschenaffen sind die nächsten lebenden Verwandten des
Menschen. Ihre geistigen Fähigkeiten werden seit langem untersucht
und mit denen des Menschen verglichen. Doch die ausgeprägte
Individualität von Menschenaffen wurde lange Zeit von der Forschung
ignoriert und als reine Vermenschlichung abgetan. Jana Uher hat am
Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig neue
Methodiken und Forschungsansätze entwickelt, um die ausgeprägten
individuellen Unterschiede bei Großen Menschenaffen wissenschaftlich
zu untersuchen. Ihre umfassenden Studien im Zoo Leipzig weisen
systematisch individual-spezifische Besonderheiten - d.h.
"Persönlichkeitsunterschiede" - im Verhalten Großer Menschenaffen
nach.
[Pressemeldung]
(14.09.2013)

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